Willkommen in der Moselstraße

Gute Fahrt mit Rückenwind!

Freizeit

slide
slide
slide
slide
slide
slide

Ein Fahrrad für alle

“Jeder sollte das Recht auf ein Fahrrad haben. Egal, ob man reich oder arm ist, egal, woher und warum man nach Köln kam”, so haben die Mitglieder von “Willkommen in der Moselstraße” schon vor fünf Jahren entschieden und die “Fahrrad AG” gegründet. Seitdem machen sie immer weiter, obwohl die Schließung des Hotel “Mado” - die geschützte Unterkunft für viele Geflüchtete – Ende Mai 2020 drohte.
Solches Engagement konnte ja einfach nicht aufhören. Außerdem ist
die “Fahrrad AG” nach all den Jahren in Köln wohlbekannt.

Im Innenhof der Ankerstraße 15, auf dem Gelände eines ehemaligen
Franziskanerklosters mit Grotte und Marienstatue, ist gegenwärtig der neue Hafen für alle, die nicht nur Lust und Spaß am Fahrrad-Schrauben haben, sondern auch einen zweirädrigen Freund suchen. Dort, am sonnigen Dienstag, den 18. August, hat eine Einweihungsfeier der Fahrradwerkstatt stattgefunden. Um das Dreamteam zu 
begrüßen, kamen Freundinnen und Freunde von der Initiative “Willkommen in der Moselstraße”, ehrenamtliche Kollegen und offizielle Personen aus der Stadtverwaltung und von der GAG. 

Offizielles Lob für die Schrauber

Der Leiter des Bürgeramtes Innenstadt war sehr begeistert, als er
erfuhr, wer zur "Fahrrad AG" gehört und regelmäßig dort arbeitet:
ein Orthopäde, ein Physiotherapeut, ein Ingenieur, Elektriker, Schlosser, Tonmeister, Computerfachmann, die meisten im Ruhestand, berichtete in seiner Rede Walter Harings, der die Werkstatt koordiniert.
Er erzählte, wie die Werkstatt funktioniert: Jeden Dienstag von 13 bis 18 Uhr kommen ehrenamtliche Mechaniker, um Fahrräder reparieren zu helfen. Die „Kunden“, die aus ganz Köln herkommen und 
häufig Migrationshintergrund haben, bekommen für 10 Euro ein Fahrrad im verkehrstüchtigen Zustand. Voraussetzung ist, dass die
neuen Besitzer*innen bei der Reparatur helfen. 

Zufriedenheit mit neuem Standort

Darüber hinaus kann jeder, dem diese Tätigkeit gefällt, immer mitmachen. Es gab sogar ein paar Beispiele dafür, dass für Geflüchtete aus dem Hobby ein richtiger Beruf geworden ist. Vielleicht wird der neue Standort in der Ankerstraße für viele ein guter Start sowohl mit dem Fahrrad als auch für neue Kontakte.
Übrigens ist das Dreamteam “Fahrrad AG” mit dem Ort zufrieden. Mehr Platz für die Reparatur, für das Werkzeug, für die Ersatzteile und natürlich für alte Fahrräder, die oft gespendet werden und auf neue große und kleine Besitzer*innen warten. 
Nachdem die Feier vorbei war, kamen Kunden und die Arbeit ging leicht von der Hand. Einige Freunde der Initiative bemerkten scherzend,
das dass Werkzeug jetzt ja wohl in Sicherheit sei, unter der Obhut der Marienstatue. Deshalb bleibt zu wünschen: 
Gute Fahrt mit Rückenwind! 

Elena Imkelova